Hagelschaden am Auto – welche Versicherung zahlt?

Zuletzt aktualisiert : 08.08.2023
4 Minuten
Von : Zurich Redaktion

Hagelschaden am Auto – das Wichtigste kurz erklärt

  • Einen Hagelschaden am Auto regulieren die Teilkasko- und Vollkaskoversicherung. Die Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt keine Kosten.
  • Melden Sie Zurich den Hagelschaden innerhalb einer Frist von einer Woche.
  • Die Reparaturkosten bei einem Hagelschaden können sich auf mehrere Tausend Euro belaufen. Sie sind von der Automarke, der Anzahl und Größe der Dellen und der betroffenen Fahrzeugteile abhängig.
  • Bei einem Hagelschaden handelt es sich um einen Teilkaskoschaden. Der Schadenfreiheitsrabatt der Vollkaskoversicherung bleibt somit unberührt und wird nicht zurückgestuft.

Was ist ein Hagelschaden?

Die Anzahl der Starkgewitter im Sommer nimmt stetig zu. Auch ein Hagelschlag kann bei diesen heftigen Unwettern nicht ausgeschlossen werden. Die Gefahr eines Hagelschadens am Auto steigt. Bei einem Hagelschaden am Auto handelt es sich in der Regel um einen Blechschaden, der von kleinen Dellen bis zu tiefen Beulen am Fahrzeug reichen kann. Hagelschäden sind für Autobesitzer nicht nur ärgerlich, sondern auch kostspielig: Die Optik des Autos leidet erheblich und durch einen Hagelschaden kommt es zudem zu einer Wertminderung des Autos. Darüber hinaus verursacht die Reparatur eines Hagelschadens in den meisten Fällen hohe Kosten.

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Was tun bei einem Hagelschaden am Auto?

Nach einem schweren Unwetter mit Hagel entdecken Sie unschöne Dellen an Ihrem Auto und die Heckscheibe ist gesprungen. Damit Sie wissen, wie Sie bei einem Hagelschaden am Auto vorgehen, haben wir folgende Checkliste für Sie erstellt:

  • Dokumentieren Sie den Hagelschaden und fotografieren Sie zeitnah Ihr Auto von allen Seiten. Gehen Sie dabei auch nah heran, damit die Schäden auf den Fotos zu erkennen sind. Notieren Sie den Zeitpunkt des Hagelsturms und den exakten Ort, an dem Ihr Auto stand.
  • Melden Sie den Hagelschaden der Zurich Teilkasko- bzw. Vollkaskoversicherung. Wichtig: Die Frist, einen Hagelschaden zu melden, beträgt maximal eine Woche. Denn es muss ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Unwetter und Schadenmeldung bestehen.
  • Vereinbaren Sie einen Termin mit dem Kfz-Gutachter, den Zurich mit der Prüfung der Hagelschäden an Ihrem Auto beauftragt. Sind nach einem heftigen Sturm mit Hagel viele Autos betroffen, kann die Begutachtung in einer Werkstatt als Sammeltermin stattfinden.
  • Erst wenn Ihnen das Gutachten der Versicherung vorliegt, beauftragen Sie eine Kfz-Werkstatt mit der Reparatur Ihres Fahrzeugs. Am besten wählen Sie einen Dienstleister, der auf die Reparatur von Hagelschäden spezialisiert ist.

Welche Versicherung zahlt bei einem Hagelschaden?

Ob Ihre Autoversicherung bei Hagelschaden zahlt, hängt von der Art der Versicherung ab, die Sie abgeschlossen haben.

Für Schäden durch Hagel kommt die Teilkaskoversicherung auf. Sie zahlt Hagelschäden bis zur vereinbarten Versicherungssumme. Wer einen Vertrag mit Selbstbeteiligung abgeschlossen hat, muss die Selbstbeteiligung übernehmen.

Die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung kommt nicht für die Kosten bei einem Hagelschaden auf. Wer keine Kaskoversicherung besitzt, muss demnach die anfallenden Kosten für die Reparatur selbst bezahlen.

Hagelschaden mit Teilkaskoversicherung

Die Teilkaskoversicherung übernimmt alle Reparaturkosten infolge eines Hagelschadens am Auto. Denn die Teilkasko deckt alle unverschuldeten Schäden und Zerstörung durch Sturm, Blitz, Überschwemmung und somit auch Hagel ab.

Die Teilkasko übernimmt dabei Reparaturkosten für Lack- und Blechschäden, den Austausch von Autoscheiben und die Instandsetzung der Bordelektronik. Auch die aufwendige Reinigung des Innenraums von Glassplittern durch eine Werkstatt wird in der Regel übernommen. Beinhaltet Ihr Versicherungsvertrag eine Selbstbeteiligung, wird diese von der Erstattungssumme abgezogen.

Hagelschaden mit Vollkaskoversicherung

Die Vollkaskoversicherung übernimmt wie die Teilkaskoversicherung alle Reparaturkosten, die durch einen Hagelschaden entstehen.

Kommt es aufgrund eines Hagelschadens bei einem Neuwagen zum Totalschaden, übernimmt die Vollkasko zusätzlich die Kosten für den Kauf des neuen Autos innerhalb von 12 Monaten nach dem Kauf Ihres Neuwagens oder innerhalb von 24 Monaten im Top-Schutz. Eine Vollkaskoversicherung lohnt sich demnach für alle, die ein neues oder besonders wertvolles Auto besitzen.

Kosten Hagelschadenreparatur

Die Kosten für die Reparatur eines Hagelschadens können sich zwischen hundert Euro und bei paar Tausend Euro bewegen. Sie hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • der Automarke
  • der Anzahl und Größe der durch den Hagelschaden entstandenen Dellen
  • der betroffenen Fahrzeugteile

Eine Rolle für die Hagelschadenreparatur spielt auch, ob bei starken Hagelschäden der Lack neu aufgetragen werden muss oder ganze Autoteile wie zum Beispiel der Kotflügel oder die Motorhaube ausgetauscht werden müssen. Leichte Dellen in der Karosserie können manchmal auch einfach ausgebeult werden. Die sogenannte sanfte Ausbeulmethode hat den Vorteil, dass der Originallack erhalten bleibt. Zudem ist sie kostengünstiger und umweltfreundlicher.

Wichtig ist es aber auch, scheinbar kleine Schäden frühzeitig zu erkennen und sich so vor Folgekosten zu schützen. Besonders gefährlich sind kleine Einschläge am Glas, aus denen schnell große Risse entstehen können.

Hochstufung der Versicherung bei einem Hagelschaden

Die gute Nachricht: Hagelschäden führen nicht zu einer Hochstufung in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse. Egal, ob Sie eine Voll- oder Teilkaskoversicherung abgeschlossen haben. Denn bei der Teilkaskoversicherung gibt es keinen Schadenfreiheitsrabatt. Diese Versicherung übernimmt Schäden, die durch Hagel und andere Umwelteinflüsse wie Sturm, Hochwasser und Blitz entstehen, für die man demnach nicht selbst verantwortlich ist. Da die Vollkasko alle Schäden der Teilkasko regelt, müssen Sie auch bei dieser Versicherung keine höheren Beiträge zahlen. Zu zahlen ist lediglich die Selbstbeteiligung, die Sie mit der Versicherung vereinbart haben.

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Fragen und Antworten zum Thema Hagelschaden

  • Wann ist die Gefahr für einen Hagelschaden am größten?
    Die Gefahr von heftigen Unwettern mit Hagel ist im Frühsommer besonders hoch, wenn warme und kalte Luftmassen aufeinandertreffen. Alle Rekordhagelschläge trafen Autobesitzer fast ausnahmslos im Juni oder Juli. Allein die Unwetterserie vom 18. bis 30. Juni 2021 mit heftigem Starkregen und Hagel hat nach Schätzungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) 275.000 Kfz-Schäden in Höhe von 700 Millionen Euro verursacht.
  • Hagelschaden am Wohnwagen – welche Versicherung hilft?
    Einen Schaden am Wohnwagen durch Hagel reguliert die Teilkasko- bzw. Vollkaskoversicherung. Sie übernimmt die Reparatur von Schäden, die der Hagel an der Karosserie und den Fensterscheiben des Wohnwagens verursacht hat.
  • Wie lange habe ich Zeit, einen Hagelschaden zu melden?
    Die Frist für die Schadenmeldung beträgt in der Regel eine Woche. Melden Sie einen Schaden durch Hagel Ihrer Teilkasko- bzw. Vollkaskoversicherung aber möglichst unverzüglich unter Angabe von Tag, Uhrzeit und Ort des Hagelschlags. Wichtig ist, dass ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Unwetter und Schadenanzeige besteht.
  • Was bekommt man für einen Hagelschaden?
    Die Kosten, die durch einen Hagelschaden entstehen, übernimmt Ihre Teilkasko- bzw. Vollkaskoversicherung. Sie selbst zahlen die Teilkasko-Selbstbeteiligung, die in Ihrem Versicherungsvertrag vereinbart ist.
  • Wie kann ich einem Hagelschaden am Auto vorbeugen?
    Glück haben die Besitzer einer Garage, die ihr Auto vor einem Hagelschaden an diesem sicheren Ort schützen können. Wer in der Stadt unterwegs ist, kann sich vielleicht noch in eine Tiergarage oder ein Parkhaus retten. Unter freiem Himmel können auch Hagelschutzmatten oder -decken helfen, einem leichten bis mittlerem Hagelschauer standzuhalten.
  • Muss ich den Hagelschaden reparieren lassen, auch wenn die Versicherung den Schaden bezahlt?
    Nein, Sie können selbst entscheiden, ob Sie das Auto reparieren lassen oder mit den Beulen weiterfahren möchten. In diesem Fall können Sie mit der Versicherung eine sogenannte fiktive Abrechnung der Reparaturkosten vereinbaren. Das heißt, es wird der Gegenwert einer möglichen Reparatur in der Werkstatt erstattet. Im Fall der fiktiven Abrechnung wird allerdings die Mehrwertsteuer von der ermittelten Schadenhöhe abgezogen.

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