Gesundheitsfragen in der Unfallversicherung

Zuletzt aktualisiert:25.08.2025
4Minuten
Von:Zurich Redaktion
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Eine Frau füllt Dokumente aus

Das Wichtigste kurz erklärt

  • Gesundheitsfragen sind ein wichtiger Bestandteil der meisten Unfallversicherungen und ermöglichen es, den bestmöglichen Schutz individuell anzupassen.
  • Durch die ehrliche Beantwortung der Gesundheitsfragen profitieren Sie von fairen Beiträgen und einem auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Versicherungsschutz.
  • Auch mit den meisten Vorerkrankungen ist der Abschluss einer Unfallversicherung möglich – sie können die Versicherungsleistung beeinflussen, aber ein passender Tarif bietet dennoch umfassenden Schutz.
  • Eine vollständige und wahrheitsgemäße Angabe aller Gesundheitsdaten stellt sicher, dass Sie im Schadenfall zuverlässig abgesichert sind.

Gibt es bei der Unfallversicherung Gesundheitsfragen?

Unfallversicherungen stellen in der Regel vor Vertragsabschluss Gesundheitsfragen, um Ihr individuelles Risiko einzuschätzen. Dies ermöglicht eine faire Beitragsgestaltung und maßgeschneiderte Tarife. 

Bei bestehenden gesundheitlichen Einschränkungen können Versicherer den Versicherungsschutz individuell anpassen. Dadurch werden Unklarheiten vermieden und Sie sichern sich optimalen Schutz im Schadensfall. 

Es gibt jedoch auch einige Unfallversicherungen ohne Gesundheitsfragen. Diese sind besonders für Menschen mit Vorerkrankungen interessant, da sie ohne Gesundheitsprüfung abgeschlossen werden können. Die Beiträge sind allerdings entsprechend teurer, um das erhöhte Risiko auszugleichen. 

Ob ein Tarif mit oder ohne Gesundheitsfragen besser passt, hängt von der individuellen Situation und den persönlichen Bedürfnissen ab.

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Was sollte man bei der Beantwortung der Gesundheitsfragen beachten?

Beantworten Sie alle Gesundheitsfragen im Antrag vollständig und wahrheitsgemäß, um Ihren Versicherungsschutz sicherzustellen. Dies gilt insbesondere für Angaben zu Vorerkrankungen, laufenden oder vergangenen Behandlungen sowie zu Ihrem Beruf, da diese Faktoren das Risiko beeinflussen. Lesen Sie jede Frage aufmerksam, um Missverständnisse und ungewollte Falschangaben zu vermeiden. 

Mögliche Folgen falscher oder unvollständiger Angaben 
Unrichtige oder unvollständige Angaben können schwerwiegende Konsequenzen haben: 

  • Die Versicherung kann den Vertrag kündigen oder davon zurücktreten. Im Leistungsfall kann die Versicherung die Zahlung verweigern.
  • In schweren Fällen kann sogar eine Anfechtung wegen arglistiger Täuschung erfolgen. 

Beispiel: Falls Sie eine frühere Knieoperation verschweigen und später eine Knieverletzung erleiden, kann die Versicherung die Zahlung verweigern, da das erhöhte Risiko nicht korrekt angegeben wurde.

Aber keine Sorge, durch vollständige und wahrheitsgemäße Angaben erhalten Sie im Schadenfall den vollen Schutz. Offenheit zahlt sich aus – selbst wenn bestimmte Vorerkrankungen zu Risikozuschlägen oder Einschränkungen führen können.

Wieso sind die Gesundheitsfragen wichtig?

Die Gesundheitsfragen in der Unfallversicherung sichern einen fairen und passenden Versicherungsschutz. Sie ermöglichen dem Versicherer, das Risiko korrekt einzuschätzen. Ihr Vorteil ist: Sie erhalten einen Vertrag, der genau zu Ihrer Situation passt. Eine ehrliche Beantwortung der Gesundheitsfragen verhindert spätere Missverständnisse oder Streitigkeiten. 

Im Leistungsfall profitieren Sie von einer schnellen und reibungslosen Abwicklung. Zudem bleibt Ihr Versicherungsschutz vollständig und wirksam.

Wie läuft die Gesundheitsprüfung ab?

Beim Abschluss einer privaten Unfallversicherung ist eine Risikoprüfung erforderlich, die auch eine Gesundheitsprüfung umfasst. Die konkreten Gesundheitsfragen variieren je nach Anbieter. 

Viele Versicherer erkundigen sich gezielt nach bestimmten Erkrankungen. Die Zurich Unfallversicherung fragt unter anderem nach Bandscheibenvorfällen, Alkoholismus, Multipler Sklerose und Osteoporose. Zudem müssen Antragsteller zum Beispiel angeben, ob in den vergangenen Jahren eine Krebsbehandlung mit Bestrahlung oder Chemotherapie erfolgt ist oder ob eine Pflegebedürftigkeit (Pflegegrad 2 bis 5) vorliegt. 

Versicherte sind je nach Versicherer und Umfang der Gesundheitsprüfung verpflichtet, bestehende Diagnosen offenzulegen, ärztliche Behandlungen im relevanten Zeitraum anzugeben und die Einnahme entsprechender Medikamente zu melden. Diese Informationen beeinflussen die Versicherungsentscheidung. Falsche oder unvollständige Angaben können im Leistungsfall zu erheblichen Problemen oder sogar zur Leistungsverweigerung führen.

Unfallversicherung trotz Vorerkrankungen

Eine Unfallversicherung können Sie in der Regel auch mit bestimmten Vorerkrankungen abschließen. Allerdings können gewisse Erkrankungen den Versicherungsumfang beeinflussen. Besonders relevant ist dies, wenn eine bestehende Erkrankung das Risiko der Entstehung eines Unfalls oder für eine dauerhafte Gesundheitsschädigung erhöht. In solchen Fällen kann es sein, dass bestimmte Leistungen eingeschränkt oder ausgeschlossen werden. 

Es ist daher wichtig, die individuellen Bedingungen und möglichen Ausschlüsse im Vorfeld genau zu prüfen. 

Alternativ gibt es weitere Absicherungen, die bei gesundheitlichen Einschränkungen sinnvoll sein können: 

Berufsunfähigkeitsversicherung: Deckt den Verdienstausfall ab, wenn man aufgrund von Krankheit oder Unfall seinen zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr ausüben kann. 

Erwerbsunfähigkeitsrente: Private Absicherung, die eine Rente zahlt, wenn man aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen gar keiner Tätigkeit mehr nachgehen kann.

Mitwirkungsanteil in der Unfallversicherung

Der Mitwirkungsanteil in der Unfallversicherung gibt an, inwieweit bestehende Erkrankungen oder Gebrechen die Folgen eines Unfalls verstärken. Je höher dieser Anteil, desto stärker kann der Versicherer die Leistung kürzen. 

Üblicherweise erfolgt eine Kürzung ab einem Mitwirkungsanteil von 25 %. Liegt er darunter, bleibt die Leistung unberührt. Die genaue Höhe wird durch ein medizinisches Gutachten ermittelt, das den Einfluss der Vorerkrankung auf die Unfallfolgen bestimmt. 

Ein Beispiel: Führt ein Unfall zu einem Invaliditätsgrad von 50 % und stellt ein Gutachten fest, dass eine Vorerkrankung zu 30 % zur Schädigung beigetragen hat, reduziert sich der unfallbedingte Invaliditätsgrad auf 35 %. Die Versicherungsleistung wird entsprechend angepasst.

Unterschiede bei der Zurich Unfallversicherung

Die Anrechnung des Mitwirkungsanteils variiert je nach Tarif:

Basis-Tarif: Leistungskürzung ab einem Mitwirkungsanteil von 25 %.

Top-Tarif: Keine Anrechnung von Vorerkrankungen bei einem Mitwirkungsanteil von weniger als 50 %. Erst bei einem höheren Anteil erfolgt eine Kürzung.

Premium-Tarif: Keine Anrechnung von Vorerkrankungen, ausgenommen bei Vorliegen von bestimmten Erkrankungen. Dann gilt der Mitwirkungsanteil von 50%.

Für Personen mit Vorerkrankungen kann der Abschluss des Top- oder Premium-Tarifs von Vorteil sein, da er in vielen Fällen eine volle Leistung sichert. Daher empfiehlt es sich, die Tarif- und Versicherungsbedingungen sorgfältig zu prüfen, um einen optimalen Versicherungsschutz zu gewährleisten.

Die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema „Gesundheitsfragen in der Unfallversicherung“

Die private Unfallversicherung bietet umfassenden Schutz, jedoch gibt es einige Fälle, in denen sie nicht leistet, zum Beispiel:

  • Vorsätzlich herbeigeführte Unfälle – wenn eine Gesundheitsschädigung absichtlich verursacht wurde.
  • Unfälle unter Alkohol- oder Drogeneinfluss – falls nachgewiesen wird, dass der Konsum zur Unfallursache beigetragen hat.
  • Vorerkrankungen und gesundheitliche Einschränkungen – wenn diese bei Vertragsabschluss nicht angegeben wurden und das Risiko erhöht haben.

Bei der Gesundheitsprüfung der Zurich Unfallversicherung müssen verschiedene Vorerkrankungen angegeben werden, abhängig von den individuellen Gesundheitsfragen. 

Beispiele hierfür sind Diabetes mellitus, da diese Stoffwechselkrankheit langfristige Komplikationen verursachen kann, sowie Bandscheibenvorfälle, die oft zu chronischen Rückenproblemen führen. Auch Herzkrankheiten, insbesondere koronare Herzerkrankungen, müssen offengelegt werden, da sie das Risiko für schwere Folgeerkrankungen erhöhen. Zudem gehören Epilepsie und Multiple Sklerose zu den Erkrankungen, die angegeben werden müssen, da sie das Nervensystem betreffen und den Gesundheitszustand erheblich beeinflussen können.

Eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen birgt die Gefahr höherer Beiträge, da das Versicherungsrisiko für alle Kunden gleich kalkuliert wird. Dadurch können sich finanzielle Nachteile ergeben, wenn gesunde Versicherte indirekt für höhere Risiken mitzahlen müssen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass der Versicherer bei steigenden Schadensfällen frühzeitig die Beiträge anpasst oder Leistungen einschränkt. Es sollte außerdem genau geprüft werden, ob die Versicherer Ausschlüsse oder Einschränkungen des Versicherungsschutzes bei bestimmten Erkrankungen in den Versicherungsbedingungen hinterlegt haben, so dass es trotz der positiven Annahmekriterien zu Ausschlüssen im Schadenfall kommt. Der vereinbarte Mitwirkungsanteil fällt bei solchen Tarifen häufig gering aus, so dass es bei Mitwirkung einer Krankheit zu hohen Abzügen kommt.

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