Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte

Das Wichtigste kurz erklärt
- In Deutschland wird jeder Vierte im Laufe seines Lebens berufsunfähig. Ärzte sind erheblichen Risikofaktoren wie Infektionen und psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt, die zur Berufsunfähigkeit führen können.
- Ärztliche Versorgungswerke erbringen im Falle einer 100%-igen Berufsunfähigkeit und Rückgabe der Approbation nur eine Grundabsicherung.
- Damit Ärzte ihren Lebensstandard sowie Investitionen in ihre Ausbildung und Praxis absichern können, ist eine private BU-Versicherung sehr sinnvoll und wichtig.
- Junge Medizinstudenten profitieren von niedrigeren Beiträgen, die über die Laufzeit der Versicherung weitgehend konstant bleiben.
In diesem Ratgeber
- Wieso ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte sinnvoll?
- Ursachen für Berufsunfähigkeit bei Ärzten
- Wann sollten Ärzte über eine Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken?
- Was bedeutet die sogenannte Infektionsklausel?
- Lohnt sich die Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte?
- Fragen und Antworten zur Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte
Wieso ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte sinnvoll?
Berufsunfähigkeit kann jeden treffen. Rein statistisch gesehen ist jeder vierte Mensch in Deutschland im Laufe seines Berufslebens von Berufsunfähigkeit betroffen – auch und gerade die Berufsgruppe der Ärzte, deren Arbeit anspruchsvoll und stressig ist. Der Verlust oder erhebliche Beeinträchtigung der Berufsfähigkeit führt zu gravierenden finanziellen Einbußen, da Ärzte oftmals neben ihrem Lebensunterhalt auch noch hohe Ausbildungskosten und Praxisinvestitionen finanzieren.
Grundabsicherung durch ärztliche Versorgungswerke
Als Arzt sind Sie Pflichtmitglied in einem der 18 ärztlichen Versorgungswerke. Über diese erhalten Sie neben Ihrer Altersrente im Fall der Fälle eine Berufsunfähigkeitsrente. Häufig reicht die Summe nicht aus, um den Lebensstandard und getätigte Investitionen finanziell abzudecken.
Zusätzliche private Absicherung
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für die Berufsgruppe der Ärzte deshalb sehr sinnvoll. Bei hohen finanziellen Belastungen durch eine eigene Praxis ist eine private BU-Versicherung sogar von entscheidender Bedeutung, um finanzielle Verpflichtungen wie Hypotheken, Studienkredite und Praxisunterhalt abzudecken. Die private BU-Versicherung kann eine sinnvolle Ergänzung sein, denn sie schließt die Lücke zwischen der BU-Rente der ärztlichen Versorgungswerke und den tatsächlichen Ausgaben. Darüber hinaus greift sie früher und bietet einen verlässlichen Auszahlungsbetrag.
Zugleich ermöglicht sie, dass Sie sich als Arzt auf ihre Genesung konzentrieren können, ohne sich Sorgen um finanzielle Engpässe machen zu müssen.

Berufsunfähigkeitsversicherung
Ursachen für Berufsunfähigkeit bei Ärzten
Eine wachsende Zahl an Patienten, stetig steigende Belastungen und ein enormer Verwaltungsaufwand führen dazu, dass psychische Erkrankungen wie Burn-out oder Depressionen ganz oben auf der Liste der Ursachen für Berufsunfähigkeit im Arztberuf stehen. Hauptursachen für Berufsunfähigkeit in der Bevölkerung sind in erster Linie Nervenkrankheiten (34,5 %), gefolgt von Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparats (20,1 %) und Krebserkrankungen (17,35 %). Unfälle (7,6 %) spielen eine untergeordnete Rolle.
Wann sollten Ärzte über eine Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken?
Grundsätzlich lohnt es sich, schon als Medizinstudent eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Schließlich haben Sie weder im Studium noch in der Famulatur oder im PJ eine Grundabsicherung für Berufsunfähigkeit durch eine ärztliches Versorgungswerk.
Noch in jungen Jahren eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, hat Vorteile.
- Günstige Beiträge: Als junger Mensch sind sie in Regel gesund und eine Annahme ist häufig ohne Erschwerungen und Ausschlüsse möglich. Zudem profitieren von günstigeren Beiträgen in jungen Eintrittsaltern.
- Gesundheitsprüfung: Beim Abschluss der BU-Versicherung führt die Versicherung mit Fragen zu Ihrer Gesundheit eine Risikoprüfung durch. Junge, gesunde Menschen haben dabei naturgemäß bessere Chancen, Gesundheitsfragen ohne Einschränkungen beantworten zu können und damit Risikozuschläge zu vermeiden. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko von Vorerkrankungen, die die Versicherbarkeit erschweren oder verteuern können.
- Sicherung der Karriereinvestition: Ein Medizinstudium ist lang und kostenintensiv. Eine frühzeitige Absicherung durch eine BU-Versicherung stellt sicher, dass die hohen Investitionen in die Ausbildung geschützt sind. Sollte eine Berufsunfähigkeit eintreten, wird das finanzielle Risiko gemindert und der Lebensstandard kann aufrechterhalten werden.
Was bedeutet die sogenannte Infektionsklausel?
Für Ärzte ist die sogenannte Infektionsklausel, die auch Teil der BU-Versicherung von Zurich ist, eine wichtige Regelung in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese Klausel tritt in Kraft, wenn Sie gemäß § 31 des Bundesinfektionsschutzgesetzes aufgrund einer Infektionskrankheit ein behördliches Tätigkeitsverbot erhalten haben und somit Ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Das Verbot muss sich auf einen ununterbrochenen Zeitraum von mindestens 6 Monaten erstrecken. Folgende Punkte umfasst die Infektionsklausel:
- Berufsunfähigkeit durch Infektion: Sollte ein Arzt aufgrund einer Infektionserkrankung, die beispielsweise für Patienten gefährlich sein könnte, ein behördliches Berufsverbot erhalten, greift die Infektionsklausel. Dies führt dazu, dass der Arzt als berufsunfähig gilt, selbst wenn er medizinisch gesehen arbeitsfähig wäre und keine andere Tätigkeit ausübt, die der bisherigen Lebensstellung entspricht.
Für Sie als Arzt mit zumeist täglichem Patientenkontakt und einem erhöhten Risiko für Infektionskrankheiten ist diese Klausel besonders relevant.
Lohnt sich die Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte?
Eine private BU-Versicherung lohnt sich in den allermeisten Fällen nicht nur, sie ist sogar essenziell, um sich vor den finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit zu schützen. Ärzte haben spezifische Berufsrisiken, sind im besonderen Maß Infektionen und Stress ausgesetzt, die zu schwerwiegenden Erkrankungen führen können. Auf der anderen Seite stehen oftmals hohe Investitionen in die Ausbildung oder eine eigene Praxis. Als Pflichtmitglied eines der ärztlichen Versorgungswerke sind Sie zwar über dieses abgesichert, das reicht jedoch in der Regel nicht, um Ihren Lebensstandard zu halten und Investitionen zu finanzieren. Darüber hinaus zahlt die Versorgungskammer nur bei einer 100%-iger Berufsunfähigkeit und Rückgabe der Approbation.
Fragen und Antworten zur Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte
Eine Diagnose „berufsunfähig“ gibt es in diesem Sinne nicht. Vielmehr wird unter Berücksichtigung medizinischer medizinische Unterlagen und einer genauen Beschreibung Ihrer Tätigkeiten als Arzt eine Leistungsprüfung durchgeführt. Dabei soll festgestellt werden, ob ein entsprechend notwendiger Berufsunfähigkeitsgrad vorliegt.
Bei Zurich gelten Sie als berufsunfähig, wenn Sie infolge einer Krankheit, einer Körperverletzung oder eines mehr als altersentsprechenden Kräfteverfalls, die ärztlich nachzuweisen sind, voraussichtlich mindestens 6 Monate ununterbrochen außerstande sind, Ihren zuletzt ausgeübten Beruf – so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war – zumindest zu 50 % ausüben zu können.
Ja, denn als Medizinstudent sind Sie nicht über ein ärztliches Versorgungswerk abgesichert und haben deshalb keinen Grundschutz bei Berufsunfähigkeit. Mit einer privaten BU-Versicherung sichern Sie nicht nur Ihren Lebensstandard, sondern auch Ihre teure und lange Ausbildung ab.
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