Wohngebäudeversicherung über die Nebenkosten auf Mieter umlegen

Das Wichtigste kurz erklärt
- Der Vermieter darf die Versicherungskosten für die Wohngebäudeversicherung über die Nebenkostenabrechnung auf die Mieter umlegen.
- Die Umlage der Kosten für die Wohngebäudeversicherung auf die Mieter muss im Mietvertrag geregelt sein.
- Bei mehreren Mietparteien wird die Umlage prozentual nach Anteil der jeweiligen Wohnung an der Gesamtfläche berechnet.
In diesem Ratgeber
- Wer zahlt die Gebäudeversicherung: Mieter oder Vermieter?
- Wie wird die Gebäudeversicherung umgelegt?
- Rechtliche Grundlage: Gebäudeversicherung auf Mieter umlegen
- Welche Kosten können auf Mieter umgelegt werden?
- Welche Unterlagen werden für die Umlage der Gebäudeversicherung benötigt?
- Welche Rechte haben Mieter?
- Wann dürfen Mieter die Gebäudeversicherung von der Steuer absetzen?
- Häufige gestellte Fragen zum Thema „Wohngebäudeversicherung über die Nebenkosten auf Mieter umlegen“
Wer zahlt die Gebäudeversicherung: Mieter oder Vermieter?
Als Hauseigentümer schließen Sie die Wohngebäudeversicherung für Ihre Immobilie ab. Bewohnen Sie das Haus oder die Wohnung selbst, zahlen Sie auch die Versicherungsprämie. Vermieten Sie die Immobilie jedoch, können Sie die Kosten für die Wohngebäudeversicherung auf die Mieter umlegen.

Wohngebäudeversicherung
Die Wohngebäudeversicherung ist für jeden Hauseigentümer ein Muss. Sichern Sie Ihre vier Wände gegen finanzielle Risiken, wie Elementargewalten: Feuer, Blitzschlag, Sturm, Leitungswasser oder Hagel ab.
Wie wird die Gebäudeversicherung umgelegt?
Eine Wohngebäudeversicherung bezieht sich immer auf das ganze Gebäude. Bei mehreren Mietparteien wird der Anteil an den Versicherungskosten daher über den Anteil der Wohnung an der Gesamtfläche berechnet.
Beispiel: Sie vermieten ein Haus mit drei Wohnungen. Wohnung eins hat 100 Quadratmeter, Wohnung zwei und drei jeweils 50 Quadratmeter. Somit können Sie dem Mieter von Wohnung eins die Hälfte der Versicherungsprämie berechnen, den anderen beiden Mietern jeweils ein Viertel. Der Verteilungsschlüssel muss im Mietvertrag genannt sein.
Rechtliche Grundlage: Gebäudeversicherung auf Mieter umlegen
In der Betriebskostenverordnung (§ 2 Nr. 13 BetrKV) heißt es, dass u. a. folgende Kosten umlagefähig sind, nämlich „Kosten der Versicherung des Gebäudes gegen Feuer-, Sturm-, Wasser- sowie sonstige Elementarschäden, der Glasversicherung (…)“. Somit darf die Wohngebäudeversicherung umgelegt werden. Voraussetzung ist, dass dies im Mietvertrag festgehalten ist.
Welche Kosten können auf Mieter umgelegt werden?
Grundsätzlich gilt: Ein Vermieter darf nur Kosten umlegen, die sich direkt auf die Versicherung des Gebäudes beziehen oder auf Gefahren, die vom Gebäude ausgehen können und für die der Vermieter haftet.
Folgende Kosten der Wohngebäudeversicherung sind umlagefähig:
- Grundprämie für die Absicherung gegen Sturm, Hagel, Blitzschlag, Feuer, Leitungswasserschäden
- Elementarversicherung
- Glasversicherung
Welche Unterlagen werden für die Umlage der Gebäudeversicherung benötigt?
In der Regel muss der Vermieter für die Umlage der Wohngebäudeversicherung folgende Unterlagen bereitstellen:
- Versicherungspolice
- Übersicht über die umlagefähigen Kosten
- Abrechnungszeitraum
- Belege für die Zahlung der Versicherungsprämie
Welche Rechte haben Mieter?
Mieter dürfen Einblick in den Versicherungsvertrag der Gebäudeversicherung nehmen, wenn der Vermieter die Versicherungskosten über die Betriebskostenabrechnung auf die Mieter umlegt. Damit können die Mieter überprüfen, ob das Wirtschaftlichkeitsgebot eingehalten wird, das heißt, ob die Versicherungsprämie angemessen und nicht überteuert ist.
Wann dürfen Mieter die Gebäudeversicherung von der Steuer absetzen?
Nutzen Sie als Mieter die Räumlichkeiten nur zum Wohnen, können Sie die Kosten für die Wohngebäudeversicherung nicht steuerlich geltend machen. Anders sieht es aus, wenn Sie die Wohnung oder Teile davon gewerblich nutzen, zum Beispiel wenn Sie selbstständig sind und zu Hause arbeiten. Auch als Arbeitnehmer dürfen Sie, sofern Sie in Ihrer Steuererklärung ein Arbeitszimmer ansetzen, dieses steuerlich berücksichtigen. Je nachdem, wie viel Prozent Fläche der gewerblich genutzte Teil der Räume in Bezug zur Gesamtfläche darstellt – so viel Prozent der Umlagekosten der Wohngebäudeversicherung dürfen Sie dann bei der Steuer geltend machen.
Häufige gestellte Fragen zum Thema „Wohngebäudeversicherung über die Nebenkosten auf Mieter umlegen“
Haben Sie Fehler in Ihrer Nebenkostenabrechnung entdeckt, können Sie innerhalb von 12 Monaten bei Ihrem Vermieter schriftlich Widerspruch einlegen.
Ratgeber Haus & Wohnen
Das könnte Sie auch interessieren

Wohngebäudeversicherung
Die Wohngebäudeversicherung ist für jeden Hauseigentümer ein Muss. Sichern Sie Ihre vier Wände gegen finanzielle Risiken, wie Elementargewalten: Feuer, Blitzschlag, Sturm, Leitungswasser oder Hagel ab.

Hausratversicherung
Die Zurich Hausratversicherung schützt Ihr Hab und Gut bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel sowie bei Einbruchdiebstahl, Raub und bei Vandalismus nach einem Einbruch mit dem Top- oder Basis-Schutz.

Rechtsschutzversicherung
Man muss nicht nur Recht haben, man muss es auch bekommen. Mit der Zurich Rechtsschutzversicherung setzen Sie Ihr gutes Recht durch.